Der Arbeitsschwerpunkt der Sozialpädagogin liegt in der Schuleingangsphase, d.h. im ersten und zweiten Schuljahr. In Absprache mit den jeweiligen Klassenlehrerinnen fördert sie innerhalb und außerhalb des Klassenverbandes in Einzelbetreuung und in Kleingruppen. Der Ansatz ist ganzheitlich und die Inhalte werden kindgerecht und spielerisch vermittelt. Neben unterrichtsbegleitenden Hilfen bezieht sich ihre Tätigkeit darauf, grundlegende Fähigkeiten sowohl bei leistungsstarken als auch bei leistungsschwächeren Kindern zu fördern.
Zu diesen Bereichen gehören:
Der sozial-emotionale Kompetenzbereich der Kinder erhält besondere Aufmerksamkeit. Lernfreude wird geweckt und Lernbereitschaft aufgebaut. Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl werden gestärkt.
Grundlage unserer Förderung ist die Diagnostik des Entwicklungsstandes der Kinder und daraus resultierende individuell erstellte Förderpläne.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mitwirkung bei der Beratung von Schülern und Schülerinnen, Eltern und Lehrern und Lehrerinnen.
Hinzu kommt die Kooperation mit außerschulischen Institutionen, wie Kindergärten, Beratungsstellen und Therapeuten und dem Jugendamt der Stadt Monheim.
Zehn Monate vor Schulbeginn, parallel zur Schulanmeldung, kommen die Kinder zum „Schulspiel“. Die Eltern begleiten ihr Kind in die Schule und können bei dem ca. halbstündigen Test anwesend sein. Im Anschluss erhalten die Eltern eine kurze Rückmeldung über gegebenenfalls hilfreiche und unterstützende Maßnahmen (Besuch eines Logopäden, Ergotherapeuten, Training der deutschen Sprache…). Sie erhalten ebenso Informationen über Elternabende zum Schulstart vor Schulbeginn. Der erste Kontakt zu den Eltern wird geknüpft und der Grundstein für eine gute Zusammenarbeit gelegt.
Schulspiel als Schuleingangsdiagnostik an der AMS
Überprüfung von: sozialer und emotionaler Stabilität, Motivation, Konzentration, Fein- und Grobmotorik, Zahl- und Mengenverständnis, Buchstabenkenntnis, Sprachentwicklung, visuomotorische Wahrnehmung
Ziel der Diagnostik: Entwicklungsstand und Förderbedarf erkennen, ggf. Förderhinweise für die Eltern erhalten; aufgrund der Diagnostik ggf. frühzeitige Feststellung eines besonderen Förderbedarfs (z.B. AOSF); ausgewogene Klassenzusammensetzung
MARBURGER KONZENTRATIONSTRAINING
Das Marburger Konzentrationstraining (MKT) richtet sich an Kinder, die in der Schule leicht ablenkbar sind und auch bei den Hausaufgaben Probleme haben.
Es eignet sich besonders für Grundschulkinder und für Kinder im Vorschulalter.
Die Kinder trainieren an sechs Vormittagen einmal pro Woche jeweils 90 Minuten; zusätzlich gibt es drei Elterninformationsgespräche. Das Training für die Kinder findet in kleinen Gruppen statt, die so zusammengesetzt sind, dass Kinder einer Altersstufe zusammen sind.
Im MKT lernen die Kinder, wie man am besten mit Aufgaben umgeht. Es werden verschiedene Bereiche trainiert:
Entspannung
Entspannung ist eine Voraussetzung für Konzentration. Für viele Kinder ist es sehr schwierig, zur Ruhe zu kommen. Mit Hilfe von Fantasiereisen lernen sie hier, sich systematisch zu entspannen.
Reflexiver Arbeitsstil
Wie finde ich heraus, wie eine Aufgabe geht? Wie gebe ich mir selbst die richtigen Anweisungen zur Lösung? Wie stelle ich sicher, dass ich alles richtig gemacht habe? Impulsiv arbeitende Kinder lernen, sich zu bremsen und zu kontrollieren, langsame und verträumte Kinder lernen, Schritt für Schritt weiterzuarbeiten.
Selbstbewusstsein
Viele Kinder erleben im Alltag immer nur Misserfolge. Im MKT lernen sie, Probleme selbstständig anzugehen, dass ein Fehler keine Katastrophe ist (man kann ihn ja verbessern) und dass sie vieles schon ganz gut können. Auf diese Weise wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt, und sie sind eher bereit, weiterzulernen und neue Lösungswege auszuprobieren.
Training aller Sinne
Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken wer mit allen Sinnen lernen kann, der lernt mehr. Wahrnehmung und Gedächtnis werden in spielerischen Übungen trainiert, die den Kindern meist sehr viel Vergnügen bereiten.
Motivation
Das Training macht den meisten Kindern Spaß – zum einen, weil sie Erfolgserlebnisse haben, zum anderen, weil sie belohnt werden. Deshalb geben sie sich Mühe und lernen vieles, was sie sonst nicht einmal versucht hätten.
Elterninformationsgespräche
Beim MKT wird nicht nur mit den Kindern trainiert - auch die Eltern sind mit eingebunden. Bei drei Elterninformationsgesprächen werden Informationen und Tipps für die Hausaufgaben vermittelt, und es können Erfahrungen ausgetauscht werden.
Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern
Die Auswirkungen des Konzentrationstrainings zeigen sich im Klassenverband. Im Austausch mit den Lehrerinnen und Lehrern erfahren wir, ob sich die Kinder besser konzentrieren können. Teilweise ist eine Wiederholung des Trainings sinnvoll, um die erlernten Techniken zu festigen.
Rückmeldung an die Kinder
Jedes Kind erhält zum Abschluss des Trainings eine individuelle Rückmeldung über seine Teilnahme und gezielte Hinweise für konzentriertes und systematisches Arbeiten.
Zur Prävention von Verhaltensstörungen und Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen wird das Sozialtrainingsprogramm „LUBO aus dem All“ durchgeführt.
LUBO aus dem All
Lubo aus dem All! ist ein Trainingsprogramm zur frühzeitigen Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen, um Verhaltensstörungen und dem Entstehen von Gewalt vorzubeugen und zugleich Lernmöglichkeiten zu verbessern.
Nachdem Lubo aus dem All! bereits für das Vorschulalter erfolgreich eingesetzt wird, liegt das Lubo-Programm auch für die 1. und 2. Klasse vor. Es besteht aus 30 Einheiten und wird mit der gesamten Lerngruppe zweimal wöchentlich durchgeführt, innerhalb der Unterrichtszeit oder auch als Angebot im offenen Ganztagsbereich.
Eine klar strukturierte, ritualisierte und methodisch-didaktisch abwechslungsreiche Stundengestaltung bietet allen SchülerInnen, insbesondere auch Kindern mit Verhaltens-, Lern- oder Aufmerksamkeitsproblemen, die Möglichkeit, erfolgreich am Training teilzunehmen.
Umfassende wissenschaftliche Studien der Universität zu Köln belegen die Wirksamkeit der Maßnahme. Das Förderprogramm ist in eine Rahmenhandlung eingebettet, die von LUBO und seinen Erlebnissen erzählt. LUBO (dargestellt als Handpuppe, die separat erhältlich ist), ein Außerirdischer, kommt auf die Erde und möchte von den Kindern lernen, wie man dort miteinander umgeht und gut zurecht kommt; die Welt der Gefühle ist auf seinem Planeten unbekannt.
Der Problemlösekreislauf ist das Kernstück des Programms. Er vermittelt eine kognitive Strategie zur Lösung von Problem- und Konfliktsituationen („Wie LUBO Probleme löst“). Der Kreislauf umfasst 5 Schritte („Was ist passiert?“ – „Wie fühle ich mich? Und Du?“ – „Was möchte ich?“ – „Was kann ich tun?“ – „Jetzt geht’s los“) und kann sowohl als Poster wie auf Einzelkarten veranschaulicht werden.
In der Feedbackrunde zum Abschluss jeder Stunde gibt Lubo Rückmeldungen über das jeweilige Verhalten und gibt jedem Kind, das sich an die vereinbarten Regeln gehalten hat, einen Stern als Belohnung. Nach fünf gesammelten Sternen auf dem „Sternenstaubplakat“ gibt es eine kleine Überraschung von LUBO.
Kurzüberblick: „Lubo aus dem All!“ - 1. und 2. Klasse
Manualteil I: Einführung in die theoretischen Grundlagen
Manualteil II: Methodisch-didaktische Trainingsgestaltung
Manualteil III: Durchführungsanleitungen der Stunden 1 bis 30
Erster Baustein: Grundlagentraining
Zweiter Baustein: Emotionsregulationstraining
Dritter Baustein: Transfer- und Problemlösetraining
Neben den beschriebenen Schwerpunkten unserer Arbeit unterstützen wir die Lehrerinnen im Team-Teaching während des Unterrichts, entwickeln gemeinsam Förderpläne für einzelne Schüler, die daraufhin in Einzel- oder Gruppenarbeit von uns gefördert werden.
Daniela Schäfer